Augen auf, beim Hundekauf

 

Bei der Entscheidung einen Hund, insbesondere einen Welpen, in die Familie aufzunehmen, wird leider viel zu oft "aus dem Bauch" heraus entschieden. Angesichts eines süßen, kleinen tapsigen Pelzknäuels setzt der Verstand häufig aus, und alle guten Vorsätze werden über Bord geworfen.

Verständlich, doch muss man sich über viele Dinge im Klaren sein. Man sollte sich nicht nur die Frage stellen, ob ein Hund denn überhaupt zu meinen Lebensgewohnheiten passt - so manchem Tier könnte der Gang zum Tierheim erspart bleiben, hätte sich der eine oder andere Hundebesitzer vorher über die Bedürfnisse eines Vierbeiners Gedanken gemacht - sondern auch, WO das Tierchen das erste Licht der Welt erblickte. Besuchen Sie einen Züchter, schauen Sie sich genau um, und scheuen sie sich nicht Fragen zu stellen.

  • Wo lebt die Mutterhündin des Welpen für den ich mich entschieden habe. Ist sie anwesend und darf sie mit in´s Haus?
  • Wo und wie haben ihre Welpen ihre ersten Lebenswochen verbracht. Abgeschirmt in irgendeinem Stall, Scheune oder Keller? Bestenfalls dürfen auch sie mit ihren Menschen zusammen sein und haben einen sauberen, großzügigen Auslauf mit spannendem Inventar.
  • Hatten diese Welpen schon Kontakt zu Kindern und fremden Menschen?
  • Was machen die Hunde für einen Eindruck auf mich. Sind sie neugierig und kontaktfreudig, oder eher scheu und zurückhaltend?

Werden Sie stutzig, wenn Sie in einem Inserat lesen, dass mehr wie zwei Hunderassen, Hunde auf Bestellung oder "Rassehunde" zu auffallend niedrigen Preisen angeboten, und wenn wöchentlich unter derselben Telefonnummer Welpen zum Kauf angepriesen werden. Diese sogenannten "Züchter" sind nichts anderes als skrupellose Hundevermehrer, die ihre Hündinnen als Gebärmaschinen mißbrauchen, und/oder Welpen en masse aus dem Ausland beziehen wo es den Zuchthündinnen nicht besser ergeht, meist sogar noch schlechter, wie den hiesigen.

Diese Dokumentation wurde zwar in Amerika gedreht, spiegelt aber wider, welche Zustände in solchen "Zuchtbetrieben" herrschen. DAS IST KEIN AUSNAHMEFALL SONDERN DIE BÖSE REALITÄT!

Werden diese Hunde dann mit gefälschten Papieren oder geschmuggelt unter widrigen Bedingungen nach Deutschland gekarrt, sind sie meist nicht älter als fünf oder sechs Wochen. Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten sind da schon vorprogrammiert. Melden sich bei Ihnen Zweifel an, halten Sie Abstand von einem Kauf, und lassen Sie sich nicht überrumpeln. Denn wenn sich ganz heimlich das schlechte Gewissen zu Wort melden will, ist dieses doch oft ganz schnell abgetan mit dem kleinen süßen Näschen auf dem Arm.

Bleiben Sie aber auch nicht untätig wenn Sie solche Missstände entdecken, sondern geben bitte Ihre Erlebnisse an das zuständige Veterinäramt weiter. Lassen Sie sich nicht abwimmeln und bleiben Sie hartnäckig - diese sind dazu verpflichtet solchen Meldungen nachzugehen und gegebenenfalls auch zu handeln.

Viele dieser Massenproduzierer versuchen auch aus Ihrem Mitleid Kapital zu schlagen. Sie als potenzieller Käufer sehen wie schlecht es dem Hundebaby geht und wollen es natürlich retten! Doch so machen Sie sich zum ahnungslosen Mittäter bei diesen tierschutzwidrigen Machenschaften. Je mehr Hunde gekauft werden, desto mehr wird produziert. Also spielen Sie bitte diesen Tierquälern nicht in die Hände!

Oft wird gesagt, dass man seinen Hund auf einem Parkplatz in der Näher einer osteuropäischen Grenze, oder auf einem osteuropäischen Markt erstanden hat, wo der arme kleine Kerl mit seinen Geschwistern in einem Karton kauerte. Natürlich ist das furchtbar. Aber denken Sie daran: Am nächsten Tag sitzt wieder einer dieser bedauernswerten Geschöpfe in wieder demselben Karton, und am übernächsten sitzt auch wieder ein anderes in einem vollgestopften Kofferraum. Man kann diesem Elend nur Einhalt gebieten, wenn diese Hundehändler keine Geschäfte mehr machen, und ihr Geschäft ist der Verkauf von Hunden.

Denken Sie bitte auch an die armen Hundemütter die irgendwo eingepfercht dahinvegetieren müssen - sie gelten nur als Gebärmaschinen. Es passiert nicht selten, dass sie zum Deckakt gezwungen werden, festgehalten von dem Besitzer, dann quasi vergewaltigt von dem Deckrüden... Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht?

In ungarischen Touristengebieten ist an fast jeder Hauswand ein Schild zu finden, mit der Aufschrift "Welpen", "Hunde" oder sogar auch "Katzen" - als Lockmittel die Tierbabys im Vorgarten gleich dazu. Fragen Sie dort gezielt nach der Hundemama, kann es schon sein dass Sie das Grundstück sofort wieder verlassen dürfen...

Schauen Sie doch einfach mal in einem Tierheim vorbei, wo so viele arme Seelen auf ein neues Zuhause warten. Wer weiß, vielleicht wartet dort sogar Ihr Traumhund auf Sie? Es kommt einem Ammenmärchen gleich anzunehmen, dass man bei einem Tierheiminsassen nie genau weiß was einen erwartet, denn die Tierheimmitarbeiter wissen schon sehr genau um die Eigenschaften ihrer Zöglinge.

Auch werden Sie in die Erziehung eines erwachsenen, vom Wesen her gereiften Hundes - nicht nur was die Stubenreinheit anbelangt - meist weniger Zeit investieren müssen.

Ich kann nicht abstreiten, dass es auch den einen oder anderen unter ihnen gibt, der das Vertrauen zu den Menschen völlig verloren hat, man kann es ihnen auch nicht verdenken. Doch hat sich ein geduldiger Mensch eines solchen Hundes angenommen, ist schon aus so manchem "Duckemäuser" ein "stolzer Ritter" geworden.

         EINER von VIELEN der so sehnsüchtig auf SEINEN Menschen wartet

Des weiteren gibt es auch Vereine und private Organisationen die sich speziell um Rassehunde kümmern, die aus vielerlei Gründen in Not geraten sind. Diese Leute sind für jede Vermittlung eines dieser Hunde an gute Menschen mit Hundeverstand dankbar, gerne leite ich die jeweiligen Kontaktadressen an Sie weiter!

Zur Aufklärung: Unser Tierschutzverein "Fellchen in Not"  distanziert sich strikt von den Geschäfte machenden Hundehändlern. Die Hunde die wir nach Deutschland holen werden keineswegs für den deutschen Markt produziert, ganz im Gegenteil. Dort wo wir Hunde herausholen wäre man froh, wären sie gar nicht erst geboren worden!

Ja, auch wir verlangen Geld für unsere Hunde - eine sogenannte "Schutzgebühr" - aber aus dem einfachen Grund, weil Tiere keine Sachen sind die man einfach so verschenkt, und um Leuten vorzugreifen die meinen das etwas was nichts kostet auch nichts wert ist.

Mal ganz abgesehen von dem finanziellen Aufwand den wir mit der Aufnahme dieser Tiere auf uns nehmen - von den körperlichen und seelischen Anstrengungen wollen wir gar nicht reden. Tierarztbesuche, Tests auf Mittelmeerkrankheiten, Impfungen, eventuelle Operationen, Transportkosten das alles tragen wir selber...

Die Behauptung auch wir wären Hundehändler, ist also schlicht und einfach eine Farce! 

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